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Wie ich als ALO wieder auf die Füße kam
Freitag, 25. September 2015, 18:00 - 19:00
Was nützt es Euch, wenn Ihr zu diesem Termin ins *nea-Büro kommt und euch von mir erzählen lasst, wie ich als Arbeitsloser wieder auf die Füße kam?

Nicht viel ...

… wenn Ihr trotz aller Frustrationen voller Tatendrang geblieben seid, euch trotz aller gesellschaftlicher Missachtung ein strahlend helles Selbstbild bewahrt habt und trotz einer finstergrauen Zukunft dynamisch ins Morgen schreitet. Passt nicht ganz zu Eurer Situation? Dann solltet Ihr diesen Termin vielleicht doch nicht versäumen.

Warum?

Zur Antwort erzähle ich einfach die Geschichte meiner letzten 10 Jahre: Von meinen alten Kumpels aus einem gut bezahlten Job auf die Straße gedrängt, seitdem unterwegs mit x Anläufen zur Selbstständigkeit, mit Festanstellungen, die ein paar Monate später plötzlich keine mehr waren und mit Rücklagen, die sich seitdem in Schulden verwandelt haben (ach ja, zwei Bücher habe ich auch geschrieben in der Zeit, Lektoren waren begeistert, aber nicht ihre Chefs) …

… schien es so, als sei mein Rückgrat mit 64 Jahren so ziemlich gebrochen. Kaum noch fähig, das Leben zu genießen, vertrödelte ich sinnlos endlose kostbare Stunden und schlich tagelang angstvoll am Briefkasten vorbei, in dessen Tiefe vielleicht irgendwelche bedrohliche Schreiben ruhen könnten.

Was war los mit mir? Schließlich war ich promovierter Philosoph und konnte in meinem Geist auf einen reichen Schatz zurückgreifen, gefüllt mit den besten Gedanken und den spirituellen Traditionen der Welt. Das war wertvolles Material, das aber heute nicht mehr so recht funktionierte. Offensichtlich musste ich in all dem einen neuen Weg finden.

Gefunden habe ich eine Technik, die ich Steinmeditation genannt habe. Sie hat mir vermittelt

- Nicht: Den eigenen Wert entdecken. Sondern: Erkennen, dass ich nichts „wert“ sein muss, um in dieser Welt ein volles Leben zu führen.

- Nicht: Ängste und Hemmungen überwinden. Sondern: Sie als richtig und unvermeidlich annehmen, einfach als Tatsache in der Welt.

- Nicht: Sich motivieren, auf ein Ziel hinzuarbeiten. Sondern: Sich unabhängig machen von Plänen und Hoffnungen und das tun, was mir und dem Augenblick angemessen ist.

Ohne diese Technik hätte ich jetzt keine Website, könnte niemandem erklären, wie gut die Steinmeditation ist, könnte sie nicht in Kursen weitergeben (wie schon mehrfach bei *nea), hätte ich vielleicht nie ein paar interessante Anfragen dazu bekommen, und könnte wahrscheinlich nicht mal diese Mail schreiben.

Und ich könnte niemals wieder mit Freude und Tatendrang in die Zukunft sehen, nicht immer, aber immer öfter. Und das ist ein verdammt gutes Gefühl.

Auf den Abend freut sich
Gregor